Mittwoch, 4. September 2013

Es gibt ...

... eine bestimmte Spielserie, die mich seit jeher immer fasziniert in das Ladenregal greifen oder mich zumindestens etwaige Kritiken in Zeitschriften und Internetforen lesen ließ.
Mit dem ersten Teil wurde zur damaligen Zeit - und die ist bestimmt schon über zehn Jahre her - der vorsichtige Baustein einer Rollenspielbegeisterung gelegt und mit dem zweiten Teil (und seinem Addon) war's dann vollkommen um mich geschehen.

Die Rede ist -natürlich!- von der allseits beliebten und in den letzten Zügen gehassten Gothic-Reihe.
Genauer möchte ich den vierten Teil beschreiben und vielleicht auch ein wenig anpreisen, wenngleich ich mir dabei den Unmut vieler Kritiker zuziehen könnte. ^-^





















Einleitung
Gothic 4 ist nicht unbedingt der Wurf in das kalte Wasser, wofür es gemeinhin gehalten wird.
Im Gegenteil.
Das Spiel bekam durch einen Vorreiter - Gothic 3: Götterdämmerung - eine Einleitung und einen Anschluss. Das Problem scheint mir lediglich, das "Gothic 3: Götterdämmerung" in den Kritiken derart zerfetzt wird, das kaum ein Mensch das Geld dafür ausgeben will und es entsprechend sein lässt.
Um einmal ein Zitat des Users "Amon" von Amazon an den Mann zu bringen:

"Eins vorweg: ich bin ein großer Fan der Gothic-Reihe und auch G3 (GOTY-Edition) hat mich trotz kleinerer Schwächen begeistert.

Aber was hier dem Kunden angedreht wird, ist reiner Betrug!

Dieses "Spiel" ist nicht nur voller Bugs, es ist noch dazu lieblos zusammengeschustert und macht nicht eine Sekunde Spaß. [...]"
Die Kommentare bezüglich Gothic 4, sind aber keinesfalls in liebevolleren Dimensionen gehalten und bewegen sich in ähnlichen Kreisen. Von "Tiefpunkt" bis "Was soll das" ist schlicht alles dabei.

Und trotzdem möchte ich für dieses Spiel in die Bresche springen.
Ja-har!

Der Preis und der PC
Runde zehn Euro hat mich dieses Spiel gekostet. Ich gehöre zu den Menschen die lieber ein bestimmtes Spiel erst einige Monate nach dem Release kaufen, weil dann die Preise einfach humaner sind. Die Zeiten wo ich noch knappe fünfzig Euro für eine polierte Scheibe ausgegeben habe, sind schon lange vorbei.

Das Game selbst habe ich auf meiner alten Möhre wunderbar spielen können, ohne dabei die Grafik derart weit herunter kurbeln zu müssen, das ich glaube, in eine verpixelte Puddingschüssel zu sehen.
Alt ist das Mädchen übrigens wirklich - einige Teile werden demächst neun Lenzen.

Der Hintergrund
"Arcania" spielt zehn Jahre nach Gothic 3 und auch in einem anderen Gebiet. In Gothic 1 war es die Minenkolonie auf der Insel Korinis, in Gothic 2 ebenfalls.
Gothic 3 hingegen hat Varant, Myrtana und Nordmar bespielt und in Gothic 4, sind es die südlichen Inseln.

Das Prinzip ist vollkommen dasselbe, wie in allen Teilen zuvor.
Wir lenken einen namenlosen Helden durch eine offene Spielwelt, können erkunden und entdecken, Quests lösen und alles im eigenen Tempo angehen.
Der einzige Unterschied besteht darin das der vorherige Protagonist sich nunmehr König Rhobar III. nennt und der jetzige Hauptcharakter einen Schafshirten verkörpert, der seine schwangere Freundin Ivy ehelichen möchte.

Statt Rache also Romantik?

Nix gibt's.
Rhobar III. ist von einem uralten Übel heimgesucht und brennt im Wahn das Heimatdorf unseres Helden mit seiner Kriegsflotte nieder. Auch die gute Ivy stirbt dabei und schon haben wir die fehlende Zutat.

Unser Hirte reist nunmehr also in die Welt hinaus, um dem König persönlich einen Klapps auf dessen Schädel zu verpassen und trifft dabei auch immer wieder auf altbekannte Leute, wie Diego, Gorn oder auch Lester.

Aber wie immer, kommt alles anders als man denkt.
Oder geplant hat.

Gar mit dem Endboss aus Teil 1 wird der Spieler konfrontiert. ;)

Das Spiel
Wir klopfen uns auf unserer heiligen Mission durch allerhand Gewürm und Gebiete.
Die Mechanik ist bekannt: der Spieler kann zwischen drei verschiedenen Waffenarten wählen.
Magie, Schwert oder Bogen.
Reine Geschmackssache.

Die Gilden allerdings, sind in diesem Teil nicht vorhanden und auch die Wahl zwischen Gut, Böse oder Neutral fällt flach. Es gibt diesen einen Weg und diesem einen Weg, kann nicht abgewichen werden.
Dafür sind die Rüstungen nunmehr den Bedürfnissen des Helden angepasst und mit jedem weiteren Fortschritt, kann der Spieler zwischen drei Arten entscheiden: entweder die Kluft für die Magier, das Leder für den Bogenschützen oder aber die Platte für den Nahkämpfer - optisch jedenfalls, sind alle auftauchenden Rüstungen hübsch gemacht und lassen Details auch nicht missen.

Sehr schön ist es auch das es insgesamt vierzehn Teleporter gibt, die einem das Reisen durch die Welt erleichtern. Klein ist die ja nun wirklich nicht und vielleicht liegt darin die Entscheidung der Entwickler, die Territorien nur in bestimmten Abschnitten begehbar zu machen.
Hat man ein Areal im Zuge der Hauptquest verlassen, sind weitere Quests in diesem Gebiet nicht mehr möglich.

Die Welt
Sumpflandschaften, Berge, Felsen, Strände, kristallene Schluchten oder einfache Wälder - Arcania legt viel Wert auf die Liebe zum Detail und die Grafik ist für diesen damaligen Stand doch recht ausgereift und schön anzusehen.

Selbiges gilt auch für die Monster. Die sind im Detail ausgereifter und mitunter ekeliger, als die Vorgänger. Erinnert einer sich noch an die Sumpfhaie aus dem ersten Teil?
Da:


















Fern von diversen mysteriösen Haien, wird die Welt von einer neuen Figur heimgesucht: einer unbekannten weiblichen Gottheit. Bislang kannte die Gothic-Serie nur drei Gottheiten: Adanos, Innos und Beliar, als Versinnbildlichung von Ordnung, Chaos und Gleichgewicht.
Inwiefern jetzt diese Göttin aber eine Rolle spielt, wird nicht gelüftet - nur deren Dienerinnen liefern sich einen erbitterten Kampf um die Welt.
Wie immer.

Am Ende, wenn nahezu alle Mysterien aufgeklärt sind und unser Held den König nicht mehr das Krönchen polieren möchte, wird die fiese Oberdienerschurkin gemeuchelt. Das ist wohl der einzige Kampf im Spiel, der ein wenig kniffeliger ist - aber auch nur solange bis man begriffen hat, wie es geht. ^-^

Faszit
In den Kritiken wird Arcania als liebloses, unnützes, verbuggtes und unrealistisches RPG zerrissen und ich muss doch gestehen, das ich keinen dieser Punkte wirklich nachvollziehen kann.
Dass das Spiel durchaus mit Liebe gestaltet zu sein scheint, erwähnte ich mehrmals - und wenn ich Realität möchte, gehe ich auch in die reale Welt. In seinen Grundfesten ist Arcania mit dem Mindestmaß an Logik beseelt. ;)
Bugs konnte ich absolut keine entdecken und von der ersten bis zur letzten Spielstunde, hat mir dieser Teil Spaß bereitet und war mir die zehn Euro vollkommen wert.

Wenn man dieses Spiel gesondert von den anderen drei Teilen betrachtet, ist es wirklich ein netter Zeitvertreib und die permanente Suche nach Fehlern, Parallelen und anderen Dingen die man kritisieren kann, hat sich auch erledigt - das scheint mir immer das Hauptproblem zu sein, weswegen man vielleicht den Blick für das Ganze verliert.

Der einzige Kritikpunkt den ich anzubringen habe, ist die unbekannte Göttin.
Ich hätte sehr gerne mehr über diese Frau erfahren, über den Nutzen in der Welt und für welchen Aspekt sie steht - aber hey.
Damit kann ich leben!

In dem Sinne.
Erienchen <3





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